Exil Café / Teilstück: Die Statik der Reise
Performances im Zoo Dortmund
als offizieller Beitrag zur Europäischen Kulturhauptstadt Dortmund RUHR.2010
performance, interaktive Fotografie
inklusive ARD Dokumentation
„Eine der seltsamsten Erfahrungen“ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung WAZ)
Im Zoo Dortmund begaben sich die Künstler im Seelöwengehege in einen außergewöhnlichen Zustand der Fremde. Sie wurden so, gleich den Tieren, zum Objekt der Betrachtung.

Die Statik der Reise spielte auf drei verschiedenen Ebenen auf die Situation der Fremde an. Zum einen wurde eine Parallele zu den im Zoo lebenden Tieren gezogen, die zwar in einem für sie geschaffenen Lebensraum, doch fernab der ursprünglichen Heimat leben. Zum anderen befanden sich die Künstler nun in einem spezifisch für ein Tier geschaffenen Lebensumfeld und somit in einer für den Menschen fremden Lebenswelt. Eine dritte Ebene entstand durch die außergewöhnliche Situation in der die Künstler der öffentlichen Betrachtung ausgesetzt waren. Der Besucher wurde Teil einer Masse, die ein aus der eigenen Spezies herausgestelltes Individuum aus der Distanz betrachtet.

Die Absurdität und Intensität der Situation wurde getragen durch ein Verweilen in äußerster Konzentration und Hingabe, das eine Gelassenheit und Natürlichkeit des Alltäglichen aber auch einer schmerzlichen Einsamkeit verkörperte. Die Künstler wurden zu Wesen die eine vorübergehende Heimat in der Fremde gefunden hatten.
Dem Betrachter wurde in Anbetracht der absurden Situation allerdings auch klar, dass dies eben nur ein vorübergehender Zustand war. Die Künstler waren sozusagen auf dem Sprung, jederzeit bereit ihre Reise fortzusetzen. Als Symbol dieser Reise diente ein schwarzer Koffer den die Künstler mit sich führten und der auch in den anderen Teilstücken des Werkes wieder zu finden ist.
Die Zoobesucher waren eingeladen sich an der Dokumentation dieser Performances zu beteiligen und eigene Fotos zu erstellen. Die Künstler fotografierten zurück. Beide Sichtweisen sind Teil des Werkes und wurden in der Installation der Zusammenkunft im Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund in einer Fotoinstallation inszeniert.
