No more words – Deutsche Woolworth Berlin + Mexico

No more words, die performance der Wortlosigkeit

Wortlosigkeit als Protest, 2008, 3-monatige inszenierte Installation auf der gesamten Schaufensterfront  des  Warenhauses Woolworth an einer Hauptverkehrsstraßenkreuzung im Zentrum Berlin und Musikwerk Uraufführung in Mexico

Deutsche Woolworth gesamte Schaufensterfront, Berlin Mitte, Berlin

Conservatorio de las Rosas Michoacan, Mexico 

Das Werk stellte 2008, künstlerisch hoch virtuos, eine von kunstgruppe GOTTLIEB neu erdachte Form des Protestes vor. Als diese 5 Jahre später, 2013, wie eine aufgehende Saat, in einem anderen Land auftauchte, war die Medienresonanz enorm hoch.

No more Words präsentierte sich als 3-monatige LyrischeInstallation im quasi öffentlichen Raum, in der 10 Meter langen Schaufensterfront des im Zentrum Berlins gelegenen Warenhauses der Deutschen Woolworth in Berlin und in Form einer im Ausstellungszeitraum von kunstgruppe GOTTLIEB durchgeführten Uraufführung eines Musikwerkes im legendären Musikkonservatorium Conservatorio de las Rosas in Mexico.

No more Words wurde von Medienvertretern eingeordnet, als ein typischer Vertreter der grenzgängigen Werke von kunstgruppe GOTTLIEB, welches selbstsicher auf schmalem Grat zwischen den Kunstgenres hin und her wandert, aber doch in jedem Detail und jeder Phase, sich über sich, als Werk im jeweiligen Genre befindend, bewusst seiend, dem großen Ganzen zuordnet.

In der Schaufensterfront von Woolworth sind die Künstler als Einzelwesen, auf 30×20 cm großen Photographien abgebildet, sich ihrer selbst bewusst, aber dem Betrachter nicht zur Kommunikation zugewandt. Es ist eine Einkehr die ohne Worte und ohne die üblichen Kommunikationsmittel in Kommunikation tritt.

Slideshow mit Detailabbildungen, Bildwechsel nach 10 Sekunden oder nach Anklicken des Bildes

 

Durch öffentlich fortwährende Umkehrung der inhaltlichen Bedeutung der Worte und somit der Sprache der Worte beraubt, gehen die Protagonisten auf den Abbildungen in die Sprache des Körperausdrucks, der aber nicht als sich bewegendes Element benutzt wird, sondern als Anhaltendes, als Skulpturale Abbildung, welche so in die Zeitlosigkeit eintritt.

Konträr hierzu, wurden Worte über die Wortlosigkeit in einem Musikwerk verwendet, welches, in einer Entfernung, die die Länge der Schaufensterfront um den Faktor 1.000.000 erhöhte, also von ca. 10.000 Kilometern, auf einem anderen Kontinent, in Korrespondenz zur Ausstellung, zur Uraufführung gebracht und hörbar gemacht wurde.

Die nun komplette Fotoausstellung in der zur Kürfürstenstraße gewandten Schaufensterfront von Woolworth in der Stadtmitte von Berlin, gibt dem unterdrückten und sich aufbäumenden Einzelwesen nun eine neue Protestform an die Hand: Die komplett stumme Präsents.

Der Text in dem Musikwerk beschreibt dieses Hinstellen ohne Worte, mitten auf irgendeinem Platz und dort zu bleiben und es werden mehr und mehr von Tag zu Tag und mehr, stumm, ohne Worte, ein Protest……

Slideshow der Schaufensterfrontinstallation (Fotoaufnahmen Sonntagmorgens), Bildwechsel nach 10 Sekunden oder nach Anklicken des Bildes

Diese Protestform tauchte 5 Jahre später, 2013, auf dem Taksim Platz in Istanbul mit hoher Medienresonanz auf. Es entstand, wie von KGGB beschrieben, ein Massenprotest von stummen, sich nicht bewegenden Menschen.

Viele sahen darin eine Bestätigung für das kraftvolle Wirken der Kunstwerke von kunstgruppe GOTTLIEB.

No more Words wurde neben seinem 3-monatigen Erscheinen 2008 im öffentlichen Raum auch gleichzeitig weltweit im Internet publiziert. Bei der Uraufführung in Mexico, ebenfalls 2008, waren unter den zahlreich anwesenden Zuschauern auch mächtige Multiplikatoren, wie u.a. die Kollegen der bekannten australisch-britischen Band Dead Can Dance.