ANSICHTEN
Soziale Installation, Rauminstallation, Kommunikationsinstallation, 2004
Galerie Kunst Zeit, Schöneberg, Berlin
in Kooperation mit Galerie Kunst-Zeit
Während der 17-tägigen Ausstellung wurde der Galerieraum unter Anwesenheit der Künstler an 9 festgelegten Tagen für mehrere Stunden zu einem Ort der Kommunikation, des Zusammentreffens menschlicher Individuen erklärt. Ein Austausch von Ideen und Ansichten fand, rund um einen, innerhalb einer Spiegel-Installation, im Zentrum der Galerie platzierten, weißen Tisch, statt.
Das Werk wurde mit großer Begeisterung, nicht nur von Fachpublikum und Künstlern sondern auch von den Anwohnern der Nachbarschaft empfangen und grandios durchgeführt.
Der vordere Ausstellungsraum der Galerie wurde von einem Band aus weißem Stoff umfasst. Dieses Band wurde freihängend, schwebend, vor den vorhandenen Wänden befestigt, über den Eingangs- und Durchgangsbereich, sowie vor dem Schaufenster fortgesetzt, ohne allerdings den ungehinderten Durchgang erheblich zu beeinträchtigen.
Auf diesem Stoffband wurden in dichter Folge zahlreiche quadratisch geformte Spiegel angebracht. Die Rahmen der Spiegel wurden von den Künstlern per Hand nachgearbeitet. (Spiegelgröße 9,5 x 9,5 cm / Rahmenbreite 8 cm / Gesamt 25,5x 25,5 cm).
In der Mitte des Galerieraumes wurde ein weißer, quadratischer Tisch mit Stühlen errichtet. Dies war das Zentrum der lebendigen Installation.
Die Spiegel standen für die Möglichkeit neue Erkenntnisse und Ansichten durch die Konfrontation mit neuen Ideen zu gewinnen.
Eine möglichst vorurteilsfreie Auseinandersetzung mit neuen Ideen gewährleistet eine deutlich klarere Ansicht der Dinge.
Um dies zu verdeutlichen wurden ausschließlich Planspiegel verwendet, die ein Abbild des davor Befindlichen nicht verzerren.
Ein klares Abbild kommt jedoch erst zustande durch das auftreffende Licht welches durch Anregung der Moleküle entsteht. Diese Anregungsenergie kann im übertragenen Sinne auf intensive „anregende“ Gespräche gesehen werden.
Die quadratische Form der Spiegel und des Tisches wies, als Konstrukt menschlichen Geistes, auf dessen Intellekt und darüber hinaus, als Bestimmungswort der zweiten Potenz einer Basis, auf ungeahnte Möglichkeiten von Ansicht und Erkenntnis.
Das Band als Verbindung mehrerer loser Teile verwies auf das kollektive Moment einer menschlichen Gemeinschaft und deren Ideen.
