Schwarz Rot Kohle
Gesamtrauminstallation auf 4 Ebenen
Ebene 3 von 4
Die 3. Ebene beschäftigte sich mit der Funktion des Hauses als vorübergehendes Asylbewerberheim Anfang der 90er Jahren. Zu sehen war ein klappbares Gästebett mit Bettdecke und Kissen, bezogen mit sehr altem, sorgfälltig gewebten Leinentuch. Bettzeug und Laken waren schneeweiss. Kaum sichtbar war an einer Stelle ein sehr feiner roter und gelber Faden eingewoben.
Das Ganze war so angeordnet, als ob gerade jemand dem Bett entstiegen wäre. Sehr wirkungsvoll wurde mit einem schlichten Eingriff, tiefer Schmerz, gleich einer klaffenden Wunde, vermittelt.
Drei Sessel, hier wieder mit der von kunstgruppe GOTTLIEB entwickelten Raum-Ich Technik eingesetzt, wirkten in diesem Kontext, im Angesicht des Schmerzes, geradezu voyeuristisch, fast unanständig. Es entstand eine dramatisierte, Theater-ähnliche Situation.
Die Gesamtrauminstallation komplettierte sich duch eine, an eine Kreuzigungssituation erinnernde, Wandinstallation und ein Sandfeld, das durch eine besondere Anordnung von Brikett Kohle ein kaum zu durchdringendes Rätsel aufgab.
Diese Installation sorgte, wie häufig bei Kunstwerken von kunstgruppe GOTTLIEB, für heftige emotionale Reaktionen. Während der 4-monatigen Ausstellungszeit kam es zu insgesamt 10 Fällen von Angriffen auf das Werk in Form von gezielten Verschmutzungen, z.B. mit dunklen Flüssigkeiten, Zerstörungen und defamierenden Schildern die Innerhalb der Installation angebracht wurden. Die Wandinstallation und das Sandfeld dieser Gesamtrauminstallation blieben davon unberührt.
