Schwarz Rot Kohle
Gesamtrauminstallation auf 4 Ebenen
Ebene 2 von 4
Auf der 2. Ebene wartete eine Video- und Soundinstallation, die, um den Faktor Zeit immer wieder ins Spiel zu bringen, sich vergangener Fernseh- und Filmtechnik bediente.
Eine in der Vorbereitungsphase der Ausstellung temporär durchgeführte Installation, bestehend aus zahlreichen Weißblechdosen mit Originalbeschriftung (Adelskrone, schwarz und rot je mit Gold), transportiert sich mittels eines Filmes durch die Zeit in die Ausstellung.
Die Besucher erlebten 3 erstaunlich aussagekräftige Choreographien in Endlosschleife: der Adel, das Großbürgertum, die Hochfinanz vollführen einen gemeinsamen Tanz, geraten in Erschütterung, wandern, ausgelöst durch die Erschütterung, gemeinsam zum, mal linken mal rechten, äußeren Bildrand, umgarnen einander, flirten in fast schon erotisch anmutender Weise, bilden Koalitionen, probieren wieder eine Position in der Mitte zu finden, grenzen aus, bilden Machtstrukturen, drängen sich ins Bild….
Bei genauem und längerem Hinsehen ergeben sich durch die Bewegungen, die Bildaufteilungen, die Farbgebungen und Beschriftungen der Objekte und die gesamte Versuchsanordnung immer wieder neue Assoziationsmöglichkeiten.
Die Verteilung der 3 verschiedenen Choreografien auf 6 Fernsehgeräte im Raum erweitert die Möglichkeit des Entdeckens und Assoziierens auf den Raum. Es entstand ein dreistimmiger Kanon der aus immer wieder anderen Blickwinkeln des Raumes neue Zusammenhänge freigab.
Durch die unterschiedlichen Laufzeiten der Filme, die versetzten und sich immer wieder verschiebenden Filmanfänge, die sich bei Bewegung des Betrachters im Raum verändernden Blickwinkel, wurde bewusst ein aleatorisches Kompositionselement, also die Einbeziehung des Zufalls, für Bild und Klang zugelassen.
Der Verlauf von Zeit, von Geschichte, ist in letzter Konsequenz nicht vorhersehbar, wird aber eindeutig von den gegenwärtigen Umständen bestimmt.
